RIP +Moran Mor Ignatius Zakay I. Iwas +21.3.2014

RIP Moran Mor Ignatius Zakay I. Iwas

Ausührlicher Trauer-PDF-Bericht mit Fotos hier...

Schwesterorden vom Hl. Jakob Baradäus
 


21. März 2014: Seine Seligkeit Patriarch Ignatius Zakay I. Iwas im Herrn entschlafen
Patriarch von Antiochien und dem Ganzen Osten, Oberhaupt der universalen Syrisch-Orthodoxen Kirche von Antiochien

Syrisch-Orthodoxe St.-Johannes Kirchengemeinde trauert um ihren Patriarchen
Seine Heiligkeit Dr. theol. +Moran Mor Ignatius Zakay I. Beth Iwas (1933-2014)

Delmenhorst, 21.3.2014 (Sekretär Matthias Matay Gabriel/MMG)

Mit großer Trauer haben wir die Nachricht über den Verlust Seiner Heiligkeit Moran Mor Ignatius Zakay I. Iwas vernommen.
Heute, am Freitag, den 21. März 2014 am Vormittag (11.00 Uhr) entschlief nach langer Krankheit und infolge eines Herzinfarkts, Seine Heiligkeit, im Alter von 81 Jahren (*1933 Mossul/Irak) in der Uniklinik Kiel. S.Hl. war der 122. Nachfolger des hl. Apostel Petrus auf dem Stuhl von Antiochia, der Mutterkirche der Christenheit.

Am Sonntag, den 23. März wird er für einen letzten Abschiedsgruß im St. Jakob Kloster zu Warburg aufgebahrt sein und für ihn die heilige Messe gehalten. Wir werden neben allen Gemeinden aus Deutschland, den Niederlanden und Umgebung an der Abschiedsfeier teilnehmen und sein Andenken in Ehren bewahren. Am Sonntag, so Gott will, werden wir um sechs Uhr morgens mit dem Bus nach Warburg fahren um eine letzte Segnung von S.Hl. Zu bekommen. 

Am Dienstag/Mittwoch wird dann S. Hl. ins St. Jakob Baradäus-Kloster nach Beirut in den Libanon überführt, wo der Sekretär der hl. Synode Seine Exzellenz Erzbischof George Saliba mit dem gesamten Klerus eine Abschieds- und Gedenkfeier für S.Hl. abhalten wird.

Von dort wird S.Hl. dann am Mittwoch/Donnerstag mit Gottes Gnade nach Damaskus in seinen offiziellen Amtssitz der St. Georg Kirche zu Damaskus überführt und dort feierlich verabschiedet, und im Anschluss im St. Ephraim-Kloster in M'arath Sayidnaya bei Damaskus zu Grabe getragen und beigesetzt in der Krypta von Mor Petrus und Mor Paulus , wo S.Hl. seine letzte Ruhe finden wird.

Im St.-Ephraim Kloster ist das geistliche Zentrum der syrisch-orthodoxen Kirche und das theologische Priesterseminar, von wo viele Geistliche und Gelehrte hervorgegangen sind.
Zuletzt lebte S. Hl. nach Ausbruch des syrischen Bürgerkriegs im syrisch-orthodoxen Kloster St.-Jakob Baradäus (Atchane) in Beirut/Libanon.

Letztes Jahr (2013) hatte unser Kirchenrat die Ehre mit Erzbischof Mor Julius Dr. Hanna Aydin bei den Feierlichkeiten des 50jährigen Bischofsjubiläum des Patriarchen dabei zu sein.

>Leben
Sanharib Iwas war das vierte von sechs Kindern des Bashir Iwas. Er wurde nach dem Vater vom Heiligen Behnam benannt. Mit zehn Jahren verlor er seinen Vater, mit zwölf seine Mutter. Er wünschte sich schon als Kind Mönch zu werden.

>Theologisches und Geistliches Studium
Sein Grundstudium der Syrischen Sprache und Religion absolvierte er an der Unser Lieben Frau Kirche und an der St. Thomas Kirchenschule in Mossul/Irak.
Mit 13 Jahren (1946) tritt er als Waisenkind in das St. Ephraim Priesterseminar von Mossul ein, unter dem Namen Zakay (Zakka).Bis 1954 studierte er dort und absolvierte erfolgreich das Diplom in Theologie, Philosophie, Geschichte, Kirchenrecht und in den Sprachen Syrisch, Arabisch und Englisch.

Von 1946-1954 studierte er am St. Ephraim-Priesterseminar in Mossul, Irak.
Lektorweihe:         1948 (Qoruyo)
Subdiakonweihe:     1953 (Afedyaqno)
Mönchsweihe:         6. Juni1954
Diakonweihe:        18. Dezember 1955
Priesterweihe:        17. November 1957
Auszeichnung mit dem Heiligen-Kreuz: 15. April 1959 durch S.Hl. +Jakob III, mögen Seine Gebete mit uns sein.

Von 1955 bis 1958 studierte S.Hl. Journalismus als Teilzeit-Student und erwarb ein Journalismus-Diplom.
Ab 1960 studierte er Englisch und Theologie in den USA am General Theological Seminary of the Episcopal Church in New York mit Abschluß: Englische Studien. Zudem studierte er orientalische Sprachen, Philosophie und Pastorale Theologie. Das College, später im Jahre 1983, wurde ihm S.H. der Ehren-Doktortitel in Theologie(Dr. theol.) verliehen.
Bei seiner Weihe zum Bischof von Mossul am 17. November 1963 nahm er den Namen
Mor Severius an (nach Severus von Antiochia). Ab 1967 war er zusätzlich verantwortlich für die Diözese Europa. 1969 wurde er zum Erzbischof (Metropolit) von Bagdad und Basra bestellt.
Zudem war er als Metropolit zuständig für Australien von 1978-1980.  
Am 14. September 1980 wurde er durch den Katholikos Mor Baselius Paulose II (1914-1996) mit den Bischöfen der Kirchensynode zum Patriarchen geweiht.

>Seelsorge-Amtszeit
S.Hl. stand der Kirche:
+60 Jahre als Mönch
+50 Jahre als Bischof und
seit dem 14. September 1980 insgesamt
+34 Jahre im Dienst der Kirche als Patriarch und Oberhaupt.

S.Hl. war ein wahrer Hirte und treuer Priester zugleich.
Zudem war er bekannt für Demut, Bescheidenheit, Würde und Liebe.
S.Hl. war der Sekretär von beiden Vorgängern-Patriarchen,
S.Hl. +Afrem Barsaum (1933-1957) und S.Hl. +Jakob III. (1912-1980), selig sei Ihr Andenken.

In seiner Amtszeit fiel die Vereinbarung der syrisch-orthodoxen Kirche mit der römisch-katholischen Kirche aus dem Jahr 1984, wo es zu einem Zusammentreffen mit Papst Johannes Paul II kam. Dort wurde die gegenseitige Anerkenntnis der Rechtgläubigkeit mit Kommunionaustausch untereinander im Notfall festgehalten.
S.Hl. war offizieller Beobachter der syrisch-orthodoxen Kirche auf dem zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) in Rom. Er war sehr bekannt und geschätzt für seine aktive Ökumenearbeit.

Zudem hatte er auch einmal das Amt des Präsidenten des Ökumenischen Rat der Kirchen inne.
Ab 1967 war er zusätzlich verantwortlich für die neue Diözese Europa.  Darüber hinaus pflegte er auch den interreligiösen Dialog u.a. zu muslimischen Geistlichen im Orient.

Er weihte etliche Kirchen, u.a. 2001 unsere St.-Johannes Kirche in Delmenhorst, viele Priester, Mönche, Nonnen und Bischöfe.
Beide Bischöfe von Deutschland: Mor Julius Dr. Hanna Aydin(Aussenbischof von Deutschland) und Mor Philoxinos Mattias Nayis(Innenbischof von Deutschland) wurden durch S.Hl. geweiht.

In Deutschland war der Patriarch 1993 zur Einweihung der syrisch-orthodoxen Kirche Mor Aho in Paderborn, 1998 zur Weihe der heiligen Jungfrau Maria Kirche in Augsburg, 2000 auch zur Weihe des St. Jakob von Sarug Klosters in Warburg, und zuletzt im Dezember 2012, erneut in Warburg, zur Weihe von Philoxenos Matthias Nayis zum neuen Metropoliten und Patriarchalvikar der Syrisch- Orthodoxen Kirche in Deutschland.

Zuletzt war er sehr traurig und besorgt über den Exodus seiner Mitgliederherde aus dem Irak und zuletzt aus Syrien.
Gerade vor dem Hintergrund der Ereignisse im Nahen Osten und des Bürgerkriegs in Syrien ist dies ein herber Verlust für die Gläubigen im gesamten Nahen Osten und in der ganzen Welt. Das Oberhaupt der Syrisch-Orthodoxen Kirche war ein herausragender Vertreter der Christen in Syrien.

Unserer Gemeinde wird S. Hl. in ewiger Erinnerung bleiben.
Unvergesslich und ehrenvoll war die Weihe unserer Kirche durch S. Hl. am 4.11.2001 und der herzliche Empfang durch die Stadt Delmenhorst, wo er sich im Goldenen Buch der Stadt verewigte.
Wir wünschen der gesamten syrisch-orthodoxen Kirche Gottes Beistand in dieser schwierigen Zeit.
Möge Gott ihn segnen und zu sich in sein himmlisches Jerusalem rufen und zu ihm sagen:
„Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn!“ Mt 25,21
Der Herr Jesus Christus schenke ihm den ewigen Frieden im Paradies bei den Heiligen. Amen

Für die St.-Johannes Kirchengemeinde
Matthias Matay Gabriel

Grußworte des Patriarchen Seine Heiligkeit Moran Mor Ignatius Zakay I. Iwas
beim Empfang im Delmenhorster Rathaus im Jahr 2001:

"Gottes Segen und Schutz für die Stadt Delmenhorst, lasst uns als Brüder leben."

"Ich habe erfahren, dass unsere Kirchenmitglieder in Deutschland vor allem in Delmenhorst sehr zufrieden sind."

"Egal ob evangelisch, katholisch oder orthodox, wir sind alle Gottes Kinder und ich bete zu ihm, dass er uns alle beschützt."


Kontakt:
Sekretär der St.-Johannes Kirchengemeinde
Matthias Matay Gabriel,  Elsflether Str. 2, 27751 Delmenhorst

Telefon 04221-2717309
Mobil 0176-22266590
E-Mail: mg.gabriel@gmx.de
Internet: www.johannes-del.de.to


Eintreffen und Aufbahrung mit Gottesdienst für seine Heiligkeit im St.-Jakob Kloster zu Warburg am 22.3.2014 um 10.00 Uhr



 

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