Bericht zum Patronatsfest-Schahro 1.5.2012

Bericht zum Patronatsfest-Schahro 1.5.2012

BERICHT ZUM PATRONATSFEST VOM 01.05.2012

von Matthias Matay Gabriel, Sekretär der St.-Johannes Gemeinde

Über 1000 Gäste feierten das traditionelle St.-Johannes-Patronatsfest
Viele Mitglieder machten die Nacht in der Kirche durch

Über 1000 Gäste, aus nah und fern feierten am 1. Mai 2012 das Patronatsfest zu Ehren unseres heiligen Johannes (1), darunter waren neben der Mehrheit der Gemeindemitglieder mit ihren Familien, auch Freunde der Gemeinde und Lokalpolitiker, u.a. SPD-Ratsherr Jürgen Stöver und der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde und SPD-Ratsherr Pedro Benjamin Becerra dabei.

Mit einem Festgottesdienst zu Ehren des Heiligen Johannes begann das Patronatsfest bereits am Montagabend (30.4.2012). Viele Gläubige schliefen bzw. machten die Nacht in der Kirche durch, so wie es in der Heimat üblich war und bis heute gepflegt wird, denn man erhofft sich dadurch Fürsprache vom Schutzpatron, denn der Namenstag hat für die syr.-orth. Christen einen Wallfahrtscharakter.
Am Dienstag ging das Fest mit der hl. Messe weiter. Während des Gottesdienstes trugen die Messdiener die Geschichte des Heiligen musikalisch in den Absolutionsgebeten vor, und es wurden Fürbitten und Schutzgebete um und für den Heiligen gehalten.

Nach der hl. Messe, die neben dem Gemeindepfarrer Simon Eker auch von  Gastpfarrer Aziz Can aus Heidelberg und vom zweiten Gastpfarrer Denho Bulut aus Harsewinkel bei Gütersloh, der die Predigt hielt, gefeiert wurde, folgte eine  Prozession durch die Kirche.

Danach ging das Fest auf dem Kirchenhof weiter. Die Kinder konnten auf der Hüpfburg (gespendet von der Johanniter-Jugend Delmenhorst, ein dickes Dankeschön an Frau Voigt!!) sich austoben, die Mädchen sich am Schminkstand schminken lassen,  oder sich beim „Luftballon-Clown“ eine Luftballonfigur abholen, oder sich mit Torwandschiessen und weiteren Spielen unterhalten.
Bei herrlichem Wetter gab es neben Gegrilltem und Getränke, auch Kaffee, Eis und Kuchen, das von der Frauengruppe gespendet wurde. Viele Eltern teilten mit, dass ihre Kinder gar nicht mehr nach Hause wollten, weil es ihnen so gut gefiel. Zum Schluss kann man sagen, dass es ein gelungenes Gemeinschaftsfest war, wo alle Gäste, insbesondere Kinder und Eltern auf ihre Kosten gekommen sind.

(1) Der hl. Johannes von Kfone stammt gebürtig aus Athen und im 4.Jhdt.n.Chr. hatte er als Schüler des hl. Augin durch sein beispielhaftes Leben und Wundertaten grossen Anteil an der Christianisierung des heidnischen Tur Abdins (Obermesopotamien, heut. Südosttürkei) hatte.
Da der heilige Johannes in Derikfan, dass auf aramäisch „Kloster von Kfone“ bedeutet, in der Nähe von Zaz beigesetzt wurde, bekam er danach den Beinamen „von Kfone“. So hieß in der Vita des Heiligen die Schwester der Heiden, die durch St.-Johannes zum christlichen Glauben kam. In dem Ort Derikfan (Obermesopotamien, heute Südosttürkei) leben heute nur noch Muslime. Die Kirche ist verfallen. Trotzdem pilgern viele Menschen, insbesondere Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch zu den Ruinen der dortigen Kirche. Darunter sind auch auch viele Muslime.Nach der Heiligenlegende vollbrachte er viele Wunder, u.a. hat er einen Hirten in Yardo vom Tode erweckt, der nach einem tödlichen Löwenbiss ums Leben kam. Daneben ist er der Schutzpatron der syrisch-orthodoxen Kirchengemeinden von Mzizah (Heimatdorf der Mitgliedermehrheit, Obermesopotamien, heute: Südosttürkei) und Delmenhorst, die mittlerweile die neue Heimat der Deutsch-Aramäer darstellt. Sein Namenstag findet alljährlich am 1. Mai statt.

 


Ältere Berichte zu Patronatsfeste

 

BERICHT ZUM PATRONATSFEST VOM 01.05.2010

Über 1000 Gäste feierten das traditionelle St.-Johannes-Patronatsfest
Oberbürgermeister De La Lanne, ehem. Bürgermeister von Bremen Dr. Henning Scherf und Koptischer Bischof Damian aus Höxter zählten zu den Ehrengästen

Delmenhorst (MG). Über 1000 Gäste aus nah und fern feierten das Patronatsfest zu Ehren unseres heiligen Johannes, der gebürtig aus Athen stammt und im 4.Jhdt. als Schüler des hl. Augin durch sein beispielhaftes Leben und Wundertaten grossen Anteil an der Christianisierung des heidnischen Tur Abdins (Obermesopotamien, heut. Südosttürkei) hatte. Da der heilige Johannes in Derikfan, dass auf aramäisch „Kloster von Kfone“ bedeutet, in der Nähe von Zaz beigesetzt wurde, bekam er danach den Beinamen „von Kfone“. So hieß in der Vita des Heiligen die Schwester der Heiden, die durch St.-Johannes zum christlichen Glauben kam. In dem Ort Derikfan (Obermesopotamien, heute Südosttürkei) leben heute nur noch Muslime. Die Kirche ist verfallen. Trotzdem pilgern viele Menschen, insbesondere Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch zu den Ruinen der dortigen Kirche. Darunter sind auch auch viele Muslime.Nach der Heiligenlegende vollbrachte er viele Wunder, u.a. hat er einen Hirten in Yardo vom Tode erweckt, der nach einem tödlichen Löwenbiss ums Leben kam. Daneben ist er der Schutzpatron der syrisch-orthodoxen Kirchengemeinden von Mzizah (Heimatdorf der Mitgliedermehrheit, Obermesopotamien, heute: Südosttürkei) und Delmenhorst, die mittlerweile die neue Heimat der Deutsch-Aramäer darstellt. Sein Namenstag findet alljährlich am 1. Mai statt.
Festgottesdienste am 30.4.10 und 1.5.2010
Mit einem Festgottesdienst zu Ehren des Heiligen Johannes begann das Patronatsfest bereits am Freitagabend. Viele Gläubige schliefen bzw. machten die Nacht in der Kirche durch, so wie es in der Heimat üblich war und bis heute gepflegt wird, denn man erhofft sich dadurch Fürsprache vom Schutzpatron, denn der Namenstag hat für die aramäischen Christen einen Wallfahrtscharakter. Am Samstagmorgen ging das Fest mit der hl. Messe weiter. Währen des Gottesdienstes trugen die Messdiener die Geschichte des Heiligen musikalisch in den Absolutionsgebeten vor, und es werden Fürbitten und Schutzgebete um und für den Heiligen gehalten.
Hoher Besuch des kopt.-orth. Bischof Damian und weiterer Ehrengäste
Zum Patronatsfest war diesmal zum ersten Mal auch dabei der koptische Bischof Amba Damian aus Höxter, der zuvor in einer Prozession mit Glockengeläut, Weihrauch, Flabellen(Becken), Fächern(Glocken-Monstranzen), aramäischen Hymnen der Messdiener und des Mädchenchors von Simon Kilic Habbe, Applaus der Gläubigen und Freudetrillern der Frauen feierlich empfangen wurde. Nach dem Erhalt des Bischof-Segen und einem gemeinsamen Foto mit den weiteren Ehrengästen in der Kirche, folgte die Ansprache durch den Gemeindepfarrer Simon Eker. Er begrüßte neben unserem Oberbürgermeister De La Lanne, auch die Freunde der Aramäer Ex-Bürgermeister Dr. Henning Scherf und Karl Küpper aus Bremen, ebenso die Erzfreunde der Gemeinde und Brüder in Christus Pfr. Hüsing (St.-Christophorus) und Pfr. von der Heide (St.-Marien), den Vertreter der jüd. Gemeinde Pedro Becerra, den syr.-orth. Kollegen Pfr. Moses Dogan aus Hamburg und die weiteren Gäste aus Politik und Gesellschaft, u.a. Ratsherr Murat Kalmis. Das Grußwort überbrachten neben dem ehemaligen Bürgermeister von Bremen Dr. Henning Scherf, der ehemaliger Stadtdirektor Dr. Böse, auch unser Oberbürgermeister De La Lanne. Sie alle gratulierten zum Namenstag und sprachen zum Anschlag verurteilten den Anschlag und sprachen ihr Mitgefühl aus, und kündigten neben den anderen o.g. Ehrengästen an die Freundschaft und gute Zusammenarbeit fortsetzen zu wollen.
Auszüge aus der Ansprache des koptischen Bischofs Damian
Danach sprach sprach uns der koptische Bischof Anba Damian sein Mitgefühl und die volle Solidarität zum Anschlag auf Bischof Aydin aus. Unser Bischof Mor Julius Dr. Hanna Aydin war am 15.4.2010 Opfer eines Mordanschlages geworden, den er Gott sei Dank überlebt hat. Es geht ihm den Umständen entsprechend auch schon wieder besser. Bis heute wurden die Täter noch nicht überführt, obwohl Phantombilder und die Mordkomission eingeschaltet ist. Bischof Damian, der ihn gleich nach der Tat besucht hatte, meinte, dass unser Bischof nur durch glückliche Umstände dem Märtyrertod entkommen sei. Er sei jetzt schon ein halber Märtyrer und zähle schon als Bekenner-Christi, auf aramäisch sagt man zum Bekenner "Maudyono". Jetzt hat Bischof Hanna Aydin zwei Geburtstage, so der Bischof weiter. Seine Exzellenz betonte weiter, dass unsere Kirchen durch die ersten Christus-Märtyrer gegründet wurden. Wir sollen wegen dieser schrecklichen Tat gegen unseren Bischof den Kopf nicht hängen lassen und unseren über 2000-Jahre alten Glauben davon nicht berühren lassen. Dieser Vorfall erinnert ihn an die apostolische Zeit der ersten Christen, wo die Apostel und Botschafter Gottes nicht auf Thröne getragen wurden, sondern Leid und Kreuzigung für Christus ertragen mussten, deshalb ist es eine Ehre wenn ein Diener Gottes für Christus leiden darf. Denn wir sind die Kinder der Märtyrer. In der Kirchengeschichte wurden und werden Personen als Bekenner bzw. "Maudyone" bezeichnet, die aufgrund ihres christlichen Glaubens Unterdrückung, Verfolgung, Haft und Folter erdulden mussten und knapp dem Märtyrertod entkommen waren. Die Bekenner hatten in der frühen Kirche eine besondere Stellung. Ihre Bitten durften auch von Hohen Geistlichen nicht abschlägig beschieden werden. Zudem sagte der Bischof weiter, dass er auf unsere Kirche und Traditionen stolz sei, und auch weil wir die Sprache Jesu immer noch beherrschen. Wir seien Salz für die Erde und sollten als Kultur- und Glaubensbotschafter für unser Volk auftreten. Nach Damian haben die Kopten mit dem Kommen der Araber ihre Muttersprache verloren, da sie arabisch sprechen mussten. Die koptische Sprache ist nur noch eine Liturgiesprache, betrauerte der Bischof. Zudem sprach er dir Einladung aus das koptische Kloster in Höxter zu besuchen.
Syrisch-orthodoxe und koptisch-orthodoxe Kirche sind Schwesterkirchen
Bischof Damian bestätigte, dass unsere Kirche und die der Kopten verschwistert sind. Das Oberhaupt der Kopten Papst Shenouda III. beschreibt unseren Patriarchen Ignatius Zakay I. sogar als besten Freund und Bruder.
Abendessen und gemeinsamer Gottesdienst mit dem koptischen Bischof
Nach einem Abendessen für die Gäste versammelte sich dann die Gemeinde nocheinmal in der Kirche zur Premiere der koptisch-aramäischen (ökumen.) Abendmesse, die neben aramäisch auch das erste Mal in ägyptischer und arabischer Sprache mitgefeiert wurde.
Bischof Damian überreicht Pfr. Eker sein Bischofskreuz
Unvergesslich wird das ehrenvolle Geschenk des Bischofs Damian an unseren Pfarrer Eker bleiben. Seine Exzellenz Damian schenkte unserem Pfarrer sein Bischofslederkreuz: S.E. hängte es ihm um als Zeichen der tiefen Verbundenheit. Unser Pfarrer und die ganze Gemeinde waren sehr gerührt. Nach dem Wechselbad der Gefühle bedankte sich unser Pfarrer demütig beim Bischof und wünschte Ihm den Segen Gottes. „Eure Eminenz, ich bin es nicht würdig Ihr Kreuz zu tragen“, so Pfr. Eker. „Würdig, würdig. würdig“ war die Antwort des Bischofs Damian darauf.

Nach dem Abendgottesdienst wurde dann auf der Patronats-Fete (auf aramäisch „Schahro") im Gemeindesaal zu aramäischer Folkloremusik und Tänzen weitergefeiert.
Trotz des wechselhaften Wetters, u.a. mit starken Regen-Episoden ging das Patronatsfest auf dem Gelände der Kirche mit einem Grillfest weiter. Durch den hohen Besuch und der anderen Ehrengäste wurde das diesjährige Patronatsfest für unsere Gemeinde zu einem unvergesslichem Ereignis.
Sonntag 2.5.2010 Fahrt nach Warburg - Solidarität mit dem Bischof
Am Sonntagmorgen fuhr dann eine große Zahl von Mitgliedern aus Delmenhorst nach Warburg, um unserem Bischof seine Solidarität zu bekunden und den Bekenner-Christi-Segen zu erhalten.

Matthias Matay Gabriel, für die St.-Johannes Kirche Delmenhorst
(03.05.2010)

 


Lokale Presse
Delmenhorster Kreisblatt

Aramäische Gemeinde feiert mit über 1000 Besuchern

Auch koptisch-orthodoxer Bischof auf Fest zu Ehren des heiligen Johannes

Erstmals gab es in der Kirche auch eine ökumenische koptisch-aramäische Messe. Pfarrer Eker erhielt dabei das Bischofskreuz von Bischof Damian.
Von Heike Szymczak
Delmenhorst. Drangvolle Enge, ausgelassene Feiern und andächtige Gottesdienste. Die an der Elsflether Straße gelegene Kirche der syrisch-orthodoxen Gemeinde hat sich anlässlich des Patronatsfestes zu Ehren des Namensgebers, des heiligen Johannes, zeitweise in einen Treffpunkt mit Wallfahrtscharakter für über 1000 Gäste verwandelt. Unter ihnen erstmals der koptische Bischof Amba Damian aus Höxter, dessen Anwesenheit das Fest laut Maray Gabriel, Sprecher der Gemeinde, für alle Anwesenden ,,zu einem unvergesslichen Erlebnis" hat werden lassen.
Den Auftakt bildete ein abendlicher Festgottesdienst, dem sich am nächsten Morgen eine heilige Messe anschloss. Nach dem Erhalt des Bischof-Segens folgte die Ansprache durch Gemeindepfarrer Simon Eker, der unter dem Besuchern auch Oberbürgermeister Patrick de La Lanne, Bremens Ex-Bürgermeister Dr. Henning Scherf, Pfarrer August Hüsing, St. Christophorus, Pfarrer Hubert von der Heide, St. Marien, Pedro Becerra, Jüdische Gemeinde Delmenhorst, den syrisch-orthodoxen Pfarrer Moses Dogan (Hamburg), den ehemaligen Oberstadtdirektor Dr. Norbert Boese und Vertreter der Politik begrüßte.
Aus aktuellem Anlass nutzte Bischof Damian die Gelegenheit, sein Mitgefühl für Bischof Mor Julius Dr. Hanna Aydin auszusprechen, der am 15. April Opfer eines Mordanschlags geworden war, das Attentat glücklicherweise jedoch überlebte. Es folgte die Premiere einer koptisch-aramäischen Messe, die erstmals auch in ägyptischer und arabischer Sprache gefeiert wurde, und in deren Verlauf Bischof Damian Pfarrer Simon Eker sein Bischofskreuz überreichte. ,,Ein unvergesslicher Moment", beschreibt Matay Gabriel die Stimmung. Zum Ausklang wurde auf dem Patronats-Fest zu Folkloremusik getanzt und gefeiert.

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Link: http://www.dk-online.de/Nachrichten/Archiv/index.csp?artikel=6457275
 

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