>Erzbischof von Delmenhorst Mor Julius Dr. (phil.) Hanna Aydin

>Erzbischof von Delmenhorst Mor Julius Dr. (Phil.) Hanna Aydin

>Mor Julius Dr. (Phil.) Hanna Aydin

>Erzbischof für die syrisch-orthodoxen Kirchengemeinden:
St. Johannes Delmenhorst, St. Jakob Ganderkesee, Bremen und Umgebung
>Patriarchalvikar für die staatlichen und ökumenischen Angelegenheiten in Deutschland

Dr. Phil. Hanna Aydin, Warburg/BRD, *1947 Mzizah.
Mönchs- u. Priesterweihe: 1991/1993.
Bischofsweihe: 18.02.2007 in Mharath Saydnaya, Syrien.

hier Biografie: Mor Julius Hanna auf englisch
 

Kurz-Vita:

Der Sohn des Cello Aydin und der Sara geb. Çelik-Jeddo, machte nach Abschluss der Volksschule eine Lehre als Schmied und leistete den vorgeschriebenen Wehrdienst in der türkischen Armee.

1969-1972 besuchte er das Österreichische Kolleg St. Georg in Istanbul.
1972 bis 1978 studierte er Theologie in Beirut und Schwaz (Österreich).
1978 bis 1980 war er Sekretär bei Bischof Mor Julius Yeshu Cicek.
1980 bis 1982 folgte ein Hochschulstudium an der katholischen Universität Eichstätt, an der er 1983 bis 1987 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter des Lehrstuhls für Alte Kirchengeschichte wirkte. Nach Tätigkeit in der Seelsorge 1987 bis 1992 war er 1992 bis 1996 erneut Bischofssekretär.
Seit 1997 ist er Abt des Klosters St. Jakob von Sarug in Warburg und war Leiter des dortigen Priesterseminar.
2002 wurde Hanna Aydin durch das St. Ephrem Ecumenical Research Institute in Kottayam(Indien) zum Dr. phil. promoviert. Seit Februar 2006 ist er Patriarchalvikar für Deutschland als Nachfolger von Mor Dionysios Isa Gürbüz.
Seine Bischofsweihe erfolgte am 18. Februar 2007 in der St. Petrus und Paulus Kirche in Saydnaya bei Damaskus, Syrien.

Langfassung:
Als Sohn von Cello Aydin und seiner Ehefrau Sara Aydin, geb. Celik-Jeddo, wurde er am 02.04.1947 im Dorf Mzizah im Tur Abdin geboren. Im Frühsommer des gleichen Jahres wurde er in der syrisch-orthodoxen Kirche St. Juhanon in Mzizah auf den Namen Hanna getauft. Noch im gleichen Jahr starb sein Vater bei der Ableistung seines Militärdienstes in der türkischen Armee. Er wurde hauptsächlich von seinen Großeltern (Anter Aydin und seiner Frau Zero) groß gezogen.

Nach Abschluss der staatlichen Volksschule in Mizizah (1959) erlernte er bei seinem Onkel Sabo Aydin das Handwerk eines Schmiedes. Während des Wehrdienstes war er aufgrund seines christlichen Glaubens allerlei Schikanen ausgesetzt.

Nach dem Militärdienst blieb er im Österreichischen Kolleg St. Georg in Istanbul (1969 bis 1972). In dieser Zeit erwarb er den Realschulabschluss (09.10.1972) und auch ein Diplom als Radio- und Fernsehtechniker (08.06.1972).

Von 1972 bis 1974 studierte Patriachalvikar Dr. Hanna Aydin Theologie am St. Ephräm Seminar in Beirut im Libanon. Von 1974 bis 1978 setzte er sein Studium an der Philosophisch-Theologischen Lehranstalt der Katholisch-Theologischen Hochschule des Franziskanerordens in Schwaz/Tirol (Österreich) fort, welches er mit einem kirchlichen Abschluss beendete, der allerdings noch nicht zur Promotion berechtigte.

Von 1978 bis 1980 war er Sekretär von Mor Julius Jeshu Cicek.

Von 1980 bis 1982 konnte er sein Studium der Theologie an der Universität Eichstätt fortsetzen, welches er erfolgreich mit dem Diplom abschloss (18.10.1982).

Von 1983 bis 1987 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Prof. Dr. Reinhard Hübner am Lehrstuhl für Alte Kirchengeschichte und Patrologie an der Universität Eichstätt beschäftigt. Neben dieser Tätigkeit schrieb er seine Dissertation. Noch vor Beendigung dieser folgte er der Einladung des Erzbischofs nach Holland und musste deshalb die Universität verlassen.

Seine Hauptaufgabe hier war die Betreuung der syrisch-orthodoxen Asylanten in Europa (1987 bis 1992). Wieder war er Sekretär für die Erzdiözese Mitteleuropas und den Benelux-Länder mit Sitz im St. Ephräm Kloster in Glane/Losser in Holland (1992 bis 1996) tätig.

Um seine Dissertation fortzusetzen immatrikulierte Patriachalvikar Dr. Hanna Aydin an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster. Sofern dafür Zeit blieb, fuhr er einmal pro Woche von Holland nach Münster. Als sein Doktorvater Prof. Dr. Garijo Guambe kurz vor dem Abschluss seiner Arbeit starb, immatrikulierte er an der nahe gelegenen Universität Bochum, ohne hier tatsächlich seine Arbeit vollenden zu können, da er von Seiner Heiligkeit dem Patriarchen Moran Ignatios Zakkai I. Iwaz zum Abt des Klosters St. Jakob von Sarug in Warburg ernannt worden war.

Da zu dieser Zeit das Kloster noch in der Renovierungsphase war, fand die feierliche Amtseinführung als Abt in der St. Aho Kirche in Paderborn statt. Als Abt und Leiter des neuen Priesterseminars (ab 1997) des Kloster St. Jakob von Sarug, war es ihm nicht mehr möglich seine Arbeit in Bochum fortzusetzen.

Die kurz vor dem Abschluss stehende Doktorarbeit brauchte einen Betreuer, der der aramäischen Sprache mächtig war. Anlässlich des in Wittenberg angehaltenen Symposiums zur Inkulturation des Christentums im vorislamischen Persien (1998) willigten Prof. Dr. Jürgen Tubach (Martin-Luther Universität Halle-Wittenberg) und Prof. Dr. Jakob Thekeparambil (St. Ehprem Research Institue in Kottayam/Indien, kurz SEERI), dass er seine Arbeit im SEERI beenden soll, das als Regional-Center for M.A. Syriac/Ph.D. Syriac institutionell mit der Mahatma Gandhi Universität verbunden ist. Seit dem hat ihn Prof. Dr. Jürgen Tubach als Doktorvater begleitet.

Seine Defensio (Verteidigung der Thesen seiner Arbeit) fand am 06.11.2002 im SEERI.Kottayam (im Bundesstaat Kerala, Indien) statt. Am 07.11.2002 erhielt Patriachalvikar Dr. Hanna Aydin feierlich seinen Doktortitel der Philosophie (Dr. Phil.). Er schrieb seine Dissertation über Mor Jakob Hbishoyo von Salah.

Quellen
Doktorarbeit von Patriachalvikar Dr. Hanna Aydin über "Mor Jakob Hbishoyo von Salah".


Vom Tur Abdin in die Welt

Syrisch-orthodoxer Erzbischof lebt in DelmenhorstFotp: deldorado.de
1. Februar 2014

Vom Tur Abdin in die Welt

ERZBISCHOF DES SYRISCH-ORTHODOXEN GLAUBENS LEBT IN DELMENHORST
Seit dem 1. Januar 2013 lebt Julius Dr. Hanna Aydin nun in Delmenhorst. Der Erzbischof der syrisch-orthodoxen Kirche von Antiochien war zuvor als oberster Geistlicher für die Belange des Glaubens in Deutschland verantwortlich. Jetzt konzentriert er sich in seiner Arbeit auf die Bereiche Politik und Ökumene Deutschland.
 
Tief im Südosten der Türkei, direkt am Oberlauf des Tigris gelegen befindet sich ein Gebirge. Der Name: Tur Abdin, was auf Aramäisch so viel heißt wie Berg der Knechte (Gottes). Bereits seit dem Spätmittelalter zum osmanischen Reich gehörend, kam es in der dortigen Region insbesondere im 19. und 20. Jahrhundert zu Vertreibungen und Unterdrückungen der zu diesem Zeitpunkt dort noch ansässigen mehrheitlich christlichen aramäischen Bevölkerung. „Dies führte einerseits zu massiven Übertritten zum islamischen Glauben, viele andere wollten dies jedoch nicht und zogen ein Leben außerhalb der Türkei vor“, berichtet Julius Dr. Hanna Aydin, Erzbischof der syrisch-orthodoxen Kirche von Antiochien in Deutschland. Der Exodus begann vor allem in den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts. „Sie zogen nach Syrien, in den Libanon, in den Irak, nach Nordamerika, einige sogar nach Australien. Seit 1976 kamen sie als Asylanten nach Europa.“
 

100.000 syrisch-orthodoxe Christen in Deutschland

Laut Aydin gibt es etwa 100.000 Angehörige des syrisch-orthodoxen Glaubens in ganz Deutschland. Von denen etwa 2.500 in Delmenhorst leben, rund 350 kommen noch aus Ganderkesee hinzu. Der Name der Religion Syrisch-Orthodox ist dabei zumindest für einen Uninformierten etwas irreführend, hat er doch grundsätzlich erst einmal nichts mit dem Staat Syrien zu tun: „Der Staat hat den Namen unserer Religion übernommen.“ Das Wort Syrer bedeutet auf Aramäisch schlicht und ergreifend Christ. Aydin ist dabei einerseits als Geistlicher für die Gemeinde Delmenhorst und Ganderkesee zuständig, außerdem verantwortet er als einer von zwei der höchsten Würdenträger des Glaubens in Deutschland die Bereiche Politik und Ökumene. Und trifft im Zuge dieser Tätigkeit zwangsweise häufiger auf Größen und Politik, wie beispielsweise die CDU-Mitglieder Volker Kauder, Norbert Lammert, Hans-Gerd Pöttering und auch Angela Merkel. Die Kontakte will er weiter intensivieren, so soll in den kommenden Monaten eine Einladung an Kauder herausgehen, Aydin in Delmenhorst zu besuchen.
 

Gespräche mit der Politik

Bei den Gesprächen mit den Politikgrößen geht es dabei natürlich vor allem um die Friedenssituation im Nahen Osten, namentlich die Probleme von Christen in Ägypten, Syrien und natürlich in der Türkei. Insbesondere in Letzterer hat sich seit der Amtsübernahme von Premierminister Erdogan im Jahr 2003 einiges zum Positiven gewandelt für die noch verbliebenen Christen in der Region Tur Abdin. „Auch wenn er als Angehöriger einer islamisch-konservativen Partei den Islam als Religion stark betont, können die Christen unter Erdogan ihre Religion wieder freier ausüben“, berichtet Aydin. Und auch die Kontakte mit den türkischen Konsulaten in Deutschland wie in Berlin und Hannover sei viel besser als vor 10 oder 20 Jahren. Was es natürlich leichter macht, die noch im Tur Abdin und der entsprechenden Region verbliebenen Freunde und Verwandten zu besuchen. Allerdings größtenteils als Urlaub. „Die hier lebenden aramäischen Christen fühlen sich nicht als Türken – das haben sie nie getan, dazu wurden sie damals in der Türkei zu sehr unterdrückt“, so der Erzbischof. „Sie fühlen sich als Deutsche und als solche ist hier natürlich auch ihre Heimat!“

Quelle: http://deldorado.de/vom-tur-abdin-in-die-welt/


Amtseinführung von Bischof Aydin am 12.5.2013:

Delmenhorst ist jetzt Bischofsstadt!

Über 1000 Besucher begrüßen neuen Erzbischof
Syrisch-orthodoxe Kirche feiert Amtseinführung

Delmenhorst (rh). Delmenhorst ist seit diesem Sonntag um eine Attraktion reicher.

Die Stadt ist nun offiziell Bischofssitz.

Festlich hat die St.-Johannes-Gemeinde der syrisch-orthodoxen Kirche von Antiochien den Amtsantritt von Erzbischof Mor Julius Dr. Hanna Aydin begangen.
Vor mehr als 1000 Besuchern standen am frühen Nachmittag im Gemeindesaal an der Elsflether Straße Gäste aus Politik und Religion Spalier, um ihre Grüße und Wünsche zur Amtseinführung zu überbringen.

Der bisher in Warburg residierende Erzbischof ist von seiner Kirche mit der Aufgabe betreut worden, seine Glaubensgemeinschaft als Patrialcharvikar bundesweit in staatlichen wie in ökumenischen Angelegenheit zu repräsentieren. Gleichzeitig übernimmt der Erzbischof besondere Verantwortung für die aramäischen Gemeinden von Ganderkesee und Delmenhorst.

Den Tag seiner Einführung nutzte Hanna Aydin, um nach dem festlichen Morgengottesdienst eine erste öffentliche Audienz in seinem frisch renovierten Bischofssitz zu geben, der in unmittelbarer Nachbarschaft der Johannes-Kirche angesiedelt ist.

Die zahlreich erschienenen Theologen der katholischen sowie der evangelischen Kirchen, darunter Hanna Aydins Doktorvater Professor Jürgen Tubach aus Halle/Saale, hoben die hohe Bedeutung hervor, die der Erzbischof in seinem neuen Amt für gelebte Ökumene unter den christlichen Kirchen leisten könne. Auch der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Delmenhorst, Pedro Becerra, begrüßte den Erzbischof herzlich in der Stadt.

Doch auch traurig-ernste Töne mischten sich in das Programm der Amtseinführung. So beteten alle Anwesenden gemeinsam ein Vaterunser für zwei gegenwärtig in Syrien inhaftierte Bischöfe.

Der ehemalige Bremer Bürgermeister Henning Scherf erinnerte an das schwere Los, das die syrisch-orthodoxen Christen aus der Türkei nach Deutschland geführt habe, wo sie inzwischen eine neue Heimat gefunden hätten.
„Es gibt immer wieder Neuanfänge“, hob der Ex-Politiker ermunternd hervor.

Bremen freue sich ohne Neid mit Delmenhorst über den nun erreichten Status als Bischofsstadt.

(C) Delmenhorster Kreisblatt vom 13.5.2013


15.05.2013: Bischof hält Vortrag bei der ESG in Giessen


19.05.2013: Bischof Aydin mit Kirchenräte bei der Priesterweihe
von Pfr. Daniel Gök in Gütersloh

 


Syrisch-orthodoxe Kirche ehrt Wissenschaftler der Forschungsstelle Christlicher Orient

Prof. Dr. Dr. Hubert Kaufhold, Mitglied der Forschungsstelle Christlicher Orient an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU), ist mit dem St.-Ephrem-Orden ausgezeichnet worden, den der Patriarch der syrisch-orthodoxen Kirche vergibt. Verliehen wurde ihm die Auszeichnung anlässlich eines Festaktes zu seinem 70. Geburtstag im Eichstätter Collegium Orientale durch den Metropolit und Patriachalvikar der syrisch-orthodoxen Kirche in Deutschland, Mor Philoxenos Matthias Nayis. Kaufhold ist seit 2008 Mitglied der Forschungsstelle Christlicher Orient und Honorarprofessor für Antike Rechtsgeschichte (insbesondere das Recht des Christlichen Orients) an der Universität München. Zudem leitet er die Sektion für die Kunde des Christlichen Orients der Görres-Gesellschaft.

Der Metropolit und Patriachalvikar der syrisch-orthodoxen Kirche in Deutschland, Mor Philoxenos Matthias Nayis (3.v.l.) verlieh den St.-Ephrem-Orden an Prof. Dr. Dr. Hubert Kaufhold (Mitte) in Anerkennung seiner wissenschaftlichen Arbeiten zum christlichen Orient. Beglückwünscht wurde Kaufhold außerdem von (v.l.) Erzbischof Julius Hannah Aydin, Erzbischof Timotheus Matta Fadil Alkhouri, Prof. Dr. Heinz Otto Luthe und Prof. Dr. Peter Bruns (Stellvertr. Direktor bzw. Direktor der Forschungsstelle Christlicher Orient) sowie KU-Präsident Prof. Dr. Richard Schenk. (Foto: Schulte Strathaus/upd).

KU-Präsident Prof. Dr. Richard Schenk würdigte Kaufhold als einen großen Kenner des christlichen Orients, dessen Wirken eine große Bereicherung für die Universität darstelle. Als hauptberuflicher Jurist – Kaufhold war bis 2008 Richter am Amtsgericht München – habe er eine Brücke zwischen dem römischen Recht und dem Recht des christlichen Orients geschlagen. Während derzeit das kulturelle Erbe Syriens akut gefährdet sei, habe Kaufhold durch seine über Jahrzehnte hinweg betriebenen Forschungen ein Fenster zum Osten geöffnet.

Laudator Prof. Dr. Manfred Kropp (emeritierter Professor für Semitistik und Islamwissenschaft, Universität Mainz) bezeichnete Kaufhold als einen „Wanderer zwischen den Welten“: Zwischen Broterwerb als Jurist und der Orientalistik als Passion. Der Blick in kirchenrechtliche Quellen des frühen Christentums, wie sie derzeit an der Forschungsstelle thematisiert werden, gewähre tiefe Einblicke in eine Zeit, in der kirchliche Institutionen auch weltliche Aufgaben übernahmen und dabei wiederum auf weltliche Rechtsquellen zurückgriffen. Die Forschungsstelle selbst ehrte Kaufholds Arbeit in Form einer umfangreichen Festschrift mit zahlreichen internationalen Beiträgen, die Prof. Dr. Peter Bruns (Direktor der Forschungsstelle) und sein Stellvertreter Prof. Dr. Heinz Otto Luthe überreichten.

Quelle: http://www.ku.de/presse/pi/einzelansicht/article/syrisch-orthodoxe-kirche-ehrt-wissenschaftler-der-forschungsstelle-christlicher-orient/


07.05.2013

Pflege eines guten Miteinanders

Erzbischof der syrisch-orthodoxen Kirche in Deutschland absolviert Antrittsbesuch beim Bischof von Hildesheim

Julius Hanna Aydin ist einer von zwei Erzbischöfen, die sich die Leitung der syrisch-orthodoxen Kirche in Deutschland teilen. Aydin ist zuständig für die Beziehungen zu den anderen Kirchen und Glaubensgemeinschaften im Rahmen der Ökumene. Und: Er vertritt die syrisch-orthodoxe Kirche in der Öffentlichkeit und gegenüber der Politik. In Hildesheim machte er jetzt seinen Antrittsbesuch bei Bischof Norbert Trelle.

Pressefoto
Antrittsbesuch des Erzbischofs der syrisch-orthodoxen Kirche in Hildesheim: Erzbischof Julius Hanna Aydin, Bischof Norbert Trelle und Bischof Anba Damian (vordere Reihe von links)
© bph

Beide Bischöfe betonten die freundschaftliche Beziehung zwischen der syrisch-orthodoxen und der katholischen Kirche. Dabei verwies Trelle auf das Engagement seines Vorgängers Dr. Josef Homeyer, der großen Anteil an dem guten Miteinander habe. „Oft war er auch im Nahen Osten unterwegs und pflegte die Kontakte zu den dortigen orthodoxen Schwesterkirchen“, sagte Trelle.

Beim Treffen in Hildesheim berichtete Aydin, der seinen Sitz im niedersächsischen Delmenhorst hat, über die Situation der syrischen Christen in Deutschland. Rund 100.000 leben heute in Deutschland. Viele kamen als Gastarbeiter der ersten Stunde vor allem aus dem Süden der Türkei. Besorgt zeigte sich Aydin über den Bürgerkrieg in Syrien. „Die Christen in Syrien leiden sehr. Sie sind nicht Anhänger einer politischen Gruppierung, sondern staatstreue Bürger. Jede dieser Gruppen möchte sie gern auf ihrer Seite haben. Aber die Christen möchten sich nicht vereinnahmen lassen. Und so werden sie hart verfolgt“, erklärte der Erzbischof.

Demnächst werden 5000 syrische Bürgerkriegsflüchtlinge in Deutschland erwartet. Viele von ihnen werden in das Aufnahmelager in Friedland kommen – und damit auch in das Bistum Hildesheim. „Das ist für uns eine große Herausforderung. Denn wir wollen ihnen zeigen, dass sie bei uns wirklich willkommen sind“, betonte Trelle.

Mit dabei waren auch der Generalbischof der koptisch-orthodoxen Kirche in Deutschland Anba Damian aus Höxter, der serbisch-orthodoxe Erzpriester Milan Pejic aus Hannover, der evangelische Stadtsuperintendent Helmut Aßmann, die Leiterin der Diözesanstelle Ökumene des Bistums Hildesheims, Dr. Dagmar Stoltmann-Lukas, sowie der bischöfliche Beauftragte für Ökumene, Prälat Dr. Nikolaus Wyrwoll.

Als Gastgeschenk überreichte Erzbischof Aydin Bischof Trelle ein handgemaltes syrisches Evangeliar.

Quelle: http://www.bistum-hildesheim.de/bho/dcms/sites/bistum/nachrichten/nachrichten.html?f_action=show&f_newsitem_id=17415


Bischof Felix Genn.

Felix Genn blickt mit Sorge auf die Kriegsereignisse in Syrien.

Bischof Genn unterstützt Appell an Entführer in Syrien:

"Entführte Bischöfe freilassen!"

Bistum. Der Bischof von Münster, Felix Genn, hat sich am Donnerstag (02.05.2013) dem Appell zur Freilassung des nahe Aleppo entführten syrisch-orthodoxen Metropoliten Mar Gregorios Yohanna Ibrahim und des griechisch-orthodoxen Erzbischofs Boulos Yazigi angeschlossen. Zugleich bekundete Bischof Genn dem Patriarchalvikar für die staatlichen und ökumenischen Angelegenheiten der syrisch-orthodoxen Kirche in Deutschland, Erzbischof Mor Julius Hanna (Johannes) Aydın, seine Solidarität und Verbundenheit im Gebet. Bischof Aydın hat seinen Sitz in Delmenhorst im Bistum Münster, meldet die Bischöfliche Pressestelle in Münster.

Bei dem Überfall auf die beiden Bischöfe am 22. April wurde deren Fahrer getötet. Nachdem zwischenzeitlich schon berichtet worden war, dass die beiden Bischöfe wieder frei seien, ist ihr Schicksal jedoch nach wie vor unklar. Der aktuelle Appell wurde vom griechisch-orthodoxen Patriarchen Youhannva X. und vom syrisch-orthodoxen Patriarchen Mar Ignatios Zakka I. Iwas verfasst.

"Leben respektieren"

In dem Appell heißt es unter anderem: "Wir appellieren an die Entführer, das Leben der beiden entführten Bischöfe wie auch aller anderen Entführungsopfer zu respektieren." Es müsse "alles vermieden werden, was einen religiösen Konflikt entfachen könnte." Es gelte, alles zu unternehmen, "dass der syrischen Krise ein Ende gesetzt wird, damit Syrien wieder ein Garten der Nächstenliebe, der Sicherheit und der Koexistenz wird." Bischof Genn unterstützt den Appell, in dem es weiter heißt, dass die Kirchen die Ablehnung aller Arten von Gewalt deutlich machen müssten, von denen die Menschen im Nahen Osten betroffen seien.

"Seit gut zwei Jahren tobt nun bereits der Bürgerkrieg in Syrien", so Genn. Nach Angaben der Vereinten Nationen seien in dieser Zeit über 60.000 Menschen ums Leben gekommen, wohl über eine Million Menschen seien auf der Flucht. "Ein Ende dieses sinnlosen Blutvergießens ist nicht abzusehen." Dass der Krieg gerade in den letzten Monaten immer mehr auch zu einem Konflikt zwischen unterschiedlichen religiösen und ethnischen Gruppen zu werden scheine, müsse auf das Schärfste verurteilt werden. "Die Botschaft des Glaubens ist immer die der Gewaltlosigkeit." Es müsse alles getan werden, um den Konflikt in Syrien doch noch auf diplomatischem Weg zu beenden. "In unseren Gebeten sind wir an der Seite aller Menschen, die unter der Gewalt in Syrien so sehr leiden", so Genn abschließend.

Mehr zum Thema in kirchensite.de:

  1. undefinedSyrische Bischöfe doch nicht befreit? (24.04.2013)
  2. Öffnet internen Link im aktuellen FensterDossier: Bischof Felix Genn

Quelle: http://kirchensite.de/aktuelles/bistum-aktuell/bistum-aktuell-news/datum/2013/04/24/entfuehrte-bischoefe-freilassen/
 


14.4.2013: Bischof Aydin mit Kirchenräte aus DEL/Ganderkesee
bei Bischof Felix Genn in Münster


Bischof Aydin überreicht eine Bibel an den Bischof von Münster


Bischof fordert mehr Hilfen für Christen in Syrien
Arbeitsgemeinschaften verschiedener Kirchen trafen sich am Sonnabend in Delmenhorst
 

Delmenhorst Der Bischof der syrisch-orthodoxen Christen in Deutschland, Julius Hanna Aydin, hat eine bessere Hilfe für die verfolgten Christen in Syrien angemahnt. „Die deutsche Bundesregierung leistet Hilfe nur über das Rote Kreuz, quasi von Regierung zu Regierung.“

Lebensmittel und Medikamente kämen aber bei christlichen Familien nicht an, sagte er am Sonnabend in Delmenhorst am Rande eines Treffens der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Niedersachsen (ACKN). „Auf dem Weg zu den Notleidenden schmilzt die Hilfe wie Schnee in der Sonne.“

Seit März 2011 gibt es in Syrien gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen dem Machthaber Assad und oppositionellen Kräften, die ihn stürzen wollen. Für Christen sei das Land derzeit besonders gefährlich, egal ob sie Assad unterstützten oder nicht, sagte Aydin. Die christlichen Hauser, Kirchen, Klöster, Altenheime und auch ein Waisenhaus seien in der besonders umkämpften Stadt Homs zerstört worden. Die Christen seien aus den Städten in die Türkei oder in abgelegene Dörfer geflüchtet. Da alle Hilfslieferungen von Muslimen organisiert würden, gingen Christen meist leer aus.

Aydin zufolge versuchen syrisch-orthodoxe Christen in ganz Europa, private Hilfe über den benachbarten Libanon zu organisieren. Dies sei allerdings sehr teuer. Der Bischof appellierte an Diakonie und Caritas, ihre Hilfslieferungen statt nach Syrien in den Libanon zu bringen. „Den Transport über die Grenze zu den Familien besorgen wir selbst.“

In Syrien sind zehn Prozent der Bevölkerung Christen. Die syrisch-orthodoxe Kirche gehört zu den ältesten christlichen Kirchen. Aramäisch ist eine sehr alte Sprache, schon Jesus soll sie gesprochen haben.

Quelle: http://www.nwzonline.de/kirche/bischof-fordert-mehr-hilfen-fuer-christen-in-syrien_a_3,0,2807049917.html


22.03.2013: Bichof Aydin trifft Innenminister Dr. Friedrich in Berlin

„Aufnahme syrischer Flüchtlinge – Treffen im Innenministerium“

Zusammentreffen mit Vertretern der altorientalischen Kirchen und dem Innenminister am 22.03.2013 in Berlin zum Thema „syrische Flüchtlinge“

Bild Inneministerium

Bild: Inneministerium

Deutschland nimmt in diesem Jahr weitere 5000 Flüchtlinge auf. Kriterium für die Aufnahme ist eine „besondere Schutzbedürftigkeit“, unter der auch zahlreiche Mitglieder verschiedenster christlicher Konfessionen in Syrien fallen.

Am 23.03.2013 kamen deswegen  Vertreter der verschiedenen Kirchen auf Einladung des Innenministeriums zusammen, um über die Vorgehensweise zu beraten. Neben Vertretern der Syr. Orth. Kirche, der griechisch Orth. Kirche, der Katholischen Kirche und Evangelischen Kirche, nahm auch der Integrationsbeauftragte der Syr. Orth. Kirche und Vorsitzende des „Zentralrats Orientalischer Christen in Deutschland – ZOCD“, an den Gesprächen teil.

Schnell waren sich alle Parteien einig, was von Herrn Friedrich noch einmal ausdrücklich betont wurde, nämlich dass nicht nur Christen, sondern auch weitere Minderheiten aus Syrien schutzbedürftig sind.

Trotzdem oblag es den anwesenden Kirchenvertretern die „besondere Schutzbedürftigkeit“ der christlichen Minderheiten noch einmal ganz klar zu begründen. Denn die einige Tage zuvor von der SPD  kritisierte Flüchtlingspolitik der Innenminister kann nicht  nachvollzogen werden, anbetrachts der aktuellen Situation, in der sich gerade die Christen in Nahen Osten befinden. Immer die Entwicklungen im Irak vor Augen, mahnten die Vertreter der Kirchen die  Fehler nach der zweiten Irakintervention nicht zu wiederholen.

Christliche Flüchtlinge haben Schwierigkeiten, in den regulären Flüchtlingsbehausungen untergebracht zu werden. In den meisten Lagern, ob nun in der Türkei oder in Jordanien, werden die Bedürftigen nach muslimischen Konfessionen untergebracht. Aus Angst vor Repressalien, die immer wieder vorkommen, flüchten die Christen in die Kirchen, Klöster oder zu anderen christlichen Familien in den angrenzenden Anrainerstaaten. Immer im Verdacht stehend Kollaborateure des Assad – Regimes zu sein und Anfeindungen ausgesetzt, bleibt ihnen keine andere Wahl als diese inoffizielle Hilfe, die durch Spendengelder finanziert wird, anzunehmen. Dabei sollte erwähnt werden, dass die Kirchen auch nichtchristliche Flüchtlinge aufnehmen, die in den regulären Auffangbehausungen keinen Platz finden.

Die Kritik Herrn Gabriels ist unter diesem Aspekt nicht zu verstehen. Es ist nicht davon auszugehen, dass in Katar, Saudi Arabien oder dem Iran Christen willkommen sind. Begrenzt ist dies vielleicht noch im Libanon der Fall. Doch  dieses Land hat mit seinen eigenen Schwierigkeiten zu kämpfen.

Wenn  Herr Bundesinnenminister Friedrich sagt, dass Christen im Nahen Osten eines besonderen Schutzes bedürfen, so entspricht dies den aktuellen Tatsachen. Herr Gabriel  ist herzlich eingeladen, sich vor Ort davon zu überzeugen.

Die Entscheidung der Länderinnenminister ist daher objektiv. Dies wird leider durch die Fakten im Irak und anderen Länder des Nahen Ostens immer wieder bestätigt.

Christen sind in vielen Ländern des Nahen Ostens unerwünscht.

Trotzdem, oder gerade deswegen, wünscht sich die BRD eigentlich ein sicheres Leben der christlichen Minderheiten in diesen Regionen. Die Aufnahme der erwähnten Flüchtlinge soll die größte Not mildern. Ziel ist es, den Frieden und das Zusammenleben aller Religionen im Nahen Osten zu sichern und zu fördern. Dazu gehören auch die Christen.

Die Orientalischen Christen und der ZOCD haben sich bereit erklärt, dem Innenministerium und dem UNHCR, bei der Bewältigung der Flüchtlingsaufnahme- und Verteilung in der BRD behilflich zu sein. Dabei soll zukünftig besonders darauf geachtet werden, Flüchtlinge nahe der in der BRD bereits existierenden Gemeinden der altorientalischen Kirchen unterzubringen. Damit ist gewährleistet, dass die bereits in der dritten, vierten Generation hier lebenden deutschen Staatbürger und Angehörige der verschiedenen altorientalischen Kirchen beim Integrationsprozess und dem Überwinden sprachlicher Barrieren behilflich sind. Die Bewältigung dieser Aufgabe sieht der ZOCD als Pflicht der altorientalischen Kirchen an, die ein Teil Deutschlands sind.

Die Schnittstelle als Flüchtlingsbeauftragter der Syr. Orth. Kirche, der zahlenmäßig größten altorientalischen Konfession in Deutschland, bildet Bischof Dr. Julius Hanna Aydin. Die Schnittstelle innerhalb des ZOCD bildet Professor Dr. theol. Wolfgang Schwaigert, der Mitglied im Bereit des ZOCD ist. Ebenfalls steht Dr. Philipp Hildmann von der Hans Seidel Stiftung, die in im letzten Jahr zum Thema „Naher Osten“ und „Syrien“ mehrere Veranstaltungen organisiert hat, dem noch zu ausbauenden Flüchtlingsstab zur Verfügung. Herr Dr. Hildmann ist aktiv im Beirat des ZOCD tätig.

Unter der Mailadresse fluechtlinge@zocd.de kann man den Flüchtlingsstab erreichen.

Der ZOCD wird auf der Website www.zocd.de unter dem Newsbereich über die aktuellen Ereignisse informieren.

München den 26.03.2013,

Simon Jacob, Vorsitzender des Zentralrats Orientalischer Christen in Deutschland e.V.


22.03.2013: Bichof Aydin trifft Innenminister Dr. Friedrich in Berlin

Minister Dr. Friedrich mit den Kirchenvertretern

22.03.2013 Gespräch mit hochrangigen Kirchenvertretern

Am 22. März 2013 empfing Bundesinnenminister Dr. Hans-Peter Friedrich in Berlin hochrangige Vertreter von Kirchenverbänden auf Bundesebene. Ziel der Zusammenkunft war es, im Hinblick auf die bevorstehende Aufnahme von 5.000 besonders schutzbedürftigen syrischen Flüchtlingen in Deutschland Kooperationsmöglichkeiten ausfindig zu machen.

Die Kirchen kümmern sich im Rahmen ihrer Tätigkeit regelmäßig in den Gemeinden und ihren sozialen Hilfswerken um die Integration von Flüchtlingen und decken somit als wichtige gesellschaftliche Kraft die persönliche, menschliche Komponente im Eingliederungsprozess ab. Dabei werden in den sozialen Hilfswerken Menschen unabhängig von ihrem Glauben unterstützt.

"Ich bin sicher, dass die Kirchen auch angesichts der nun bevorstehenden Herausforderung der Aufnahme von 5.000 Flüchtlingen einen wichtigen Beitrag dazu leisten werden, dass die Menschen, denen Deutschland Schutz gewährt, gut von der Gesellschaft aufgenommen werden", betonte Friedrich.

Quelle: http://www.bmi.bund.de/SharedDocs/Kurzmeldungen/DE/2013/03/fluechtlinge.html

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